Im Gegensatz zur Renaissance, in der viele Einzelheiten gleichberechtigt nebeneinander stehen, werden im Barock die Hauptpunkte betont. Statt Kleinteiligkeit sucht man nach den großen Formen mit Betonung einiger Schwerpunkte.
Barock ist geprägt von Dynamik und Massigkeit, Drang nach dem Großen, dem Spiel mit Licht und Schatten. Ziel ist es, auf den Betrachter einzuwirken und bei ihm einen tiefen Eindruck zu hinterlassen. Die Formen im Barock sind im Gegensatz zur Renaissance weicher, die Grundrisse geschwungen, statt des rechten Winkels wird die Diagonale betont.
Der Repräsentationscharakter von Barockmöbeln war vor allem in Frankreich und Deutschland vorherrschend. Das Eichenschnitzmöbel wurde zunehmend vom nussholzfurnierten tischlergefertigten Möbel verdrängt. Oft wurden Tischler mit dem Entwurf ganzer Garnituren betraut. So entstanden Wohnungs- und Schlosseinrichtungen, die einer Gesamtdramaturgie folgten.
Im ländlichen Umfeld fiel der Stil oft schlicht aus. Der Landadel und die reichen Bauern nutzten vornehmlich Möbel aus Edelhölzern statt furnierter Möbel. Nicht wohlhabende Schichten nutzten Möbel aus dem günstigeren Weichholz.
Da keine Gewerbefreiheit herrschte, waren die Tischler an die strengen Regeln der Zunftordnung gebunden. Nur die an die Höfe berufenen Tischler (Ebinisten) durften ihre Kreativität frei entfalten.
Als Barock (Maskulinum „der Barock“, oder gleichwertig Neutrum „das Barock“) wird eine Epoche der europäischen Kunstgeschichte bezeichnet, die Ende des 16. Jahrhunderts begann[1] und bis ca. 1760/70 reicht. Es handelt sich nicht um einen völlig einheitlichen Stilbegriff, da es innerhalb des Barockzeitalters gleichzeitig zum Teil sehr verschiedene künstlerische Ausprägungen und Unterströmungen und auch eine Entwicklung gab,[2] nicht zuletzt auch große Unterschiede in verschiedenen Gegenden und Ländern.[3] Eine grobe Unterteilung in drei oder vier Unterepochen ist üblich, deren zeitliche Abgrenzung jedoch nicht völlig eindeutig angegeben werden kann: Frühbarock (bis ca. 1650), Hochbarock (ca. 1650–1700), Spätbarock (ca. 1700–1730)[4] und Rokoko (ca. 1730–1760/70). Gelegentlich werden Spätbarock und Rokoko gleichgesetzt, andererseits wird das Rokoko auch als eigenständige Epoche angesehen.
Dem Barock voraus gingen die Epochen der Renaissance und des Manierismus, ihm folgte der Klassizismus.
Vorreiter und Hauptexponent des Barock war Italien, von wo er sich in oft abgewandelter Form in ganz Europa verbreitete. Die Kunst des Barock ist ausdruckvoll, bewegt und gefühlsbetont, und besonders in Architektur und Innendekoration oft durch üppige Prachtentfaltung gekennzeichnet. Sie wurde unter anderem von den politisch-religiösen Idealen der Gegenreformation und des „Absolutismus“ beeinflusst. Eine Gleichgesetzung mit der Staatsform des Absolutismus ist jedoch nicht korrekt, unter anderem deshalb, weil es in dem Zeitraum auch andere Regierungsformen gab, z. B. Adelsrepubliken in Venedig und Genua, eine konstitutionelle Monarchie in England. Im Frankreich Ludwigs XIV. – dem Hauptexponenten des Absolutismus – herrschte außerdem eine gemäßigtere Stilvariante, die man als klassizistischen Barock (classicisme) bezeichnet.
Im weiteren Sinne, vor allem im Blick auf die Bedeutung der barocken Literatur und Philosophie, kann der Barock als Epoche der europäischen Geistesgeschichte aufgefasst werden, und im weitesten Sinne wird auch manchmal von einem „Zeitalter des Barock“ gesprochen.
Quelle: Wikipedia